Die Zeiten, in denen Hochhäuser noch für eine halbe Milliarde Euro den Besitzer wechselten, scheinen endgültig vorbei zu sein: Angeblich mehr als 800 Millionen Euro hat das Unternehmen DWS für den Marienturm gezahlt, der in einen von DWS verwalteten Immobilienfonds eingegliedert wird. Der Branchendienst Thomas Daily spricht sogar von „nahezu 830 Millionen“. Offiziell wird das nicht bestätigt. Aber wie üblich verbreiten sich Kaufpreise im Immobilienmarkt besonders schnell, wenn eigentlich Stillschweigen über die Summe vereinbart wurde. Verkäufer ist ein Fonds, der von Aermont Capital verwaltet wird. Der Marienturm ist einer der jüngsten Zugänge im Frankfurter Bankenviertel. Der Büroturm wurde 2019 an der Taunusanlage errichtet. Mit einer Höhe von nur 155 Metern sticht er in der Skyline zwar nicht hervor, doch das wird durch die gute Lage und die moderne Ausstattung wettgemacht. Die Zwillingstürme der Deutschen Bank stehen vis-à-vis, die Alte Oper ist 200 Meter entfernt. Der Marienturm umfasst neben 45 000 Quadratmetern Bürofläche, die auf 38 Stockwerke verteilt sind, auch mehrere Restaurants und eine Kita. Er ist fast vollständig vermietet, unter anderem an internationale Finanzkonzerne wie Goldman Sachs, Bank of America und Mastercard. Entwickelt wurde das Hochhaus von Pecan Development. Man habe ein Umfeld geschaffen, in dem eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur gelebt werden könne, meint der Geschäftsführer Markus Brod. rsch.
Quelle: F.A.Z. vom 12. März 2022 | Nr. 60 | Seite 34